ViaInvest CEO Eduards Lapkovskis im Interview
17. Februar 2017Rückblick Februar 2017
1. März 2017
Wer auf britischen P2P-Plattformen investieren möchte, der kommt um das Thema Geldwechsel nicht drumherum. Allerdings bietet seit kurzem auch
Mintos die Möglichkeit in Kredite in Fremdwährungen anzulegen und viele Investoren fragen sich: "Macht das Sinn?".
Wann entsteht ein Währungsrisiko?
Ein Währungsrisiko besteht immer dann, wenn man Fremdwährungspositionen im eigenen Portfolio hält. Es liegt begründet in der Volatilität von Wechselkursen. Wechsel ich heute einen Betrag X von EUR in eine andere Währung, so weiß ich nicht, welchen Wechselkurs ich beim Rücktausch einige Zeit später erhalten werden und ob ich tatsächlich Betrag X wiederbekomme. Grundlegend kann dies, im Fall der P2P-Kredite, für uns zu einer Renditesteigerung führen oder aber auch sich zu einem Renditekiller entwicklen. In der folgenden Grafik sieht man den Kursverlauf zwischen unseren Euro und dem georgischen Lari:
Wer trägt sonst das Währungsrisiko?
Viele P2P-Plattformen lassen uns in unserer Heimatwährung auch in Nicht-Euro Länder investieren. In dem Fall übernimmt der Anbieter das komplette Risiko auf sich. Zumindest auf den ersten Blick spielt es für uns keine Rolle. Auf den zweiten Blick widerrum erhöht es natürlich indirekt das Plattformrisiko, da die Plattform daran finanziell scheitern könnte. In der Praxis wird das Währungsrisiko wahrscheinlich bereits im Spread mit "eingepreist" und erklärt dann "EUR-Zinssätze" zu 12% und "GEL-Zinssätze" zu 16% p.a.. Folglich besteht das Risiko immer - es fragt sich nur, ob man es direkt oder indirekt tragen möchte.
Auswirkungen auf die Rendite
Wie bereits angesprochen hat die Volatilität der Währungskurse direkten Einfluss auf unsere Rendite. Als Beispiel nehmen wir wir mal an, die georgischen Lendokredite hätte es auch in den letzten Jahren bereits zu 16% Zinsen gegeben: 2014 hätte man damit eine Rendite von 19% erzielt, 2015 nur 4% und 2016 rund 9%. Zukunftsprognose: ungewiss! Prüfe entsprechend genau, ob du wirklich in fremde Währungen investieren möchtest.
Mintos Geldwechsel Service
Praktischerweise bietet
Mintos einen Geldwechsel Service mit an. Mit nur wenigen Klicks lassen sich so, schnell und einfach, freie Mittel vom Investorenkonto direkt in die gewünschte Fremdwährung umtauschen. Transaktionsgebühren fallen dabei nicht an.
Achtung: Ob dieser Service auch in Zukunft kostenfrei bleibt ist zweifelhaft! Nach eigenen Angaben befindet sich das System noch in der Beta-Phase und man verzichtet auf eine "niedrige Provision".
Aus unternehmerischer Sicht, könnte ich mir vorstellen, hat auch
Mintos seine Vorteile davon. Zum einen macht man damit die Plattform attraktiver für Investoren aus Ländern mit selbiger Währung, zum anderen erhöht man den Marktwert für weitere Darlehensanbahner. Eventuell kann Mintos dadurch selbst auch eine höhere Spreadmarge erzielen, was allerdings reine Spekulation meinerseits ist. Weiterhin hat man sich durch den Geldwechsel Service ein kleines Alleinstellungsmerkmal geschaffen. Ob sich dies bei Investoren durchsetzt, werden wir in ein paar Monaten/Jahren beurteilen können. Sollte
Mintos nach der Beta-Phase tatsächlich einen Provisionsanteil verlangen, so generiert man damit natürlich auch zusätzliche Erträge.
Meine Meinung zum Währungsrisiko
Ich sehe für mich persönlich keinen Grund in fremde Währungen zu investieren. Meine Glaskugel ist leider defekt und ich kann zukünftige Wechselkurse nicht abschätzen. Entsprechend lade ich mir ein zusätzliches Risiko nicht aktiv auf. Gerne würde ich auch auf GB Plattformen anlegen, aber mir ist das Ganze - auch speziell durch die für mich unkalkulierbaren Brexit-Folgen - viel zu heiß.
Ergänzung vom 26.02.17
Hier muss die Edit(h) nach kurzer Zeit schon zuschlagen. Scheinbar ist die Beta-Phase von
Mintos Geldwechselservice bereits vorbei und es werden nun Gebühren von jeweils 1% fällig. Diese fallen sowohl bei Tausch, als auch beim Rücktausch an!